Katholische Kirche in Wiesbaden beschließt Schöpfungsleitlinien
Die Katholische Kirche in Wiesbaden will aktiv ihren CO2 Abdruck reduzieren und sich auf den Weg zu mehr Klimaneutralität machen: Haupt- und Ehrenamtliche haben gemeinsam im Rahmen der Klima AG dafür Schöpfungsleitlinien erarbeitet, die inzwischen von der Stadtversammlung und dem Stadtsynodalrat, den Pfarreien und beteiligten Einrichtungen beschlossen worden sind. Damit soll, so heißt es in der Präambel, nachhaltiges Handeln als Schwerpunkt etabliert und Achtsamkeit für die Schöpfung in den eigenen Handlungsfeldern eingeübt und verankert werden. Die drei Pfarreien, die Jugendkirche Kana und weitere katholische Einrichtungen hatten sich 2019 zur Klima AG zusammen geschlossen.
Thema Energie hat Priorität
In den Leitlinien werden sieben Themenfelder benannt: Beschaffung und Abfall; Biodiversität; Bildung und gesellschaftliche Verantwortung; Mobilität; Spiritualität; Energie, Wasser und Gebäude; Klimaanpassung. Konkret heißt das unter anderem, dass beim Einkauf Herstellungsbedingungen, Transport und Entsorgung im Blick sein sollen und regionale Waren und Dienstleister bevorzugt werden. Auf den kirchlichen Grundstücken sollen Lebensräume für eine möglichst große Vielfalt heimischer Pflanzen und Tiere geschaffen werden. Umweltfreundliche Fortbewegungsmittel sollen Vorrang haben, Fahrgemeinschaften eingerichtet und, wenn sinnvoll, Zusammenkünfte digital stattfinden. Und natürlich soll Wasser und Energie gespart werden. Allen Verantwortlichen sei klar, dass das Thema Energie besondere Priorität habe, sagt Theresa Kreutz, die die Arbeit der Klima AG auf Stadtebene koordiniert. Dieser Sektor trage am meisten zum hohen CO2-Fußabdruck bei. Durch die gegenwärtige Situation erhalte das Thema zudem zusätzlich Brisanz.
Multiprofessionelles Team
Um die Leitlinien umzusetzen, haben sich in der Pfarrei St. Bonifatius haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende aus Gremien, KiTa-Einrichtungen, Verwaltung und Pastoral zu einer Netzwerkgruppe zusammengeschlossen. „Umweltzerstörung und der Klimawandel berühren uns und machen uns Sorgen. Der Zustand von Gottes Schöpfung fordert uns als Christinnen und Christen heraus, zu handeln“, macht Dr. Renée Jaschke, Mitglied des Pfarrgemeinderates und Leiterin der Netzwerkgruppe deutlich. Das multiprofessionelle Team wird „als neuer Ansatz einer effizienten Zusammenarbeit“ gesehen, sagt Gemeindereferent Heiko Litz. Die Pfarrei St. Peter und Paul will nach diesem Vorbild ebenfalls eine gemischt besetzt Netzwerkgruppe zusammenstellen. In der Pfarrei St. Birgid engagiert sich bereits eine Öko AG. Begleitend plant die Klima AG zu allen Themenfeldern Workshops, der erste zum Thema Energie ist in Planung.
Gemeinschaftliche Aufgabe
„Klimaschutz ist eine gemeinschaftliche Aufgabe und wir machen uns zusammen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Wir werden den CO2-Fußabdruck der Katholischen Kirche in Wiesbaden nur reduzieren können, wenn wir von unseren Erfahrungen sowie Wissen gegenseitig profitieren können und dafür offen sind und bleiben.“, ist Theresa Kreutz überzeugt. Die Zusammenarbeit habe sich bewährt und werde fortgeführt nach dem Motto „weg von dem isolierten Arbeiten in den jeweiligen Pfarreien und Einrichtungen, hin zu einem größeren Wir“.
Im Interview erklärt Theresa Kreutz die Zielsetzung und das weitere Vorgehen.
Wer Interesse hat, mitzuarbeiten, kann sich an die Ansprechpartner in den Pfarreien wenden. In der Pfarrei St. Bonifatius an Gemeindereferent Heiko Litz, Mail: h.litz@bonifatius-wiesbaden.de, in St. Birgid an Pastoralreferent Jürgen Otto, Mail: j.otto@st-birgid.de, in St. Peter und Paul an Theresa Kreutz, Mail: t.kreutz@wiesbaden.bistumlimburg.de.