St. Bonifatius Wiesbaden

Religionspädagogik in der Kita Maria Hilf

Gemeindebrief, Kindertagesstätten, KITASPhilippe Jaeck

Wir, das Team der Kita Maria Hilf, freuen uns sehr, in unseren Reihen eine neue Fachkraft für Religionspädagogik begrüßen zu dürfen.

Paulina Heinrich hat im Juni ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. „Ich bin sehr dankbar, dass ich die umfangreiche Ausbildung machen durfte, auf die ich mich so gefreut habe. Ich habe viel darüber gelernt, wie ich mit besonderen Materialien und Figuren Geschichten aus der Bibel erzählen und Kinder damit berühren kann. Mein eigener Glaube hat sich vertieft, ich bin selbstsicherer im Philosophieren mit Kindern geworden und viele meiner Fragen wurden beantwortet. Ich kann wirklich nur jedem Pädagogen von Herzen empfehlen, diese Ausbildung zu absolvieren.“ Innerhalb von neun Monaten wurde Paulina Heinrich, die 20 Jahre Erfahrung als Erzieherin mit sich bringt, zur Expertin für Religionspädagogik ausgebildet.

„Mit viel Herz und Verstand bringt sie die Themen in unserer Kita ein und ist für uns zugleich Multiplikatorin als auch Motivatorin. Sie gibt viele Impulse und steht dem Team für Fragen zur Verfügung“, sagt Nina Voss, Leiterin der Kita Maria Hilf. „Wir haben natürlich schon immer regelmäßig mit den Kindern gebetet, haben unsere Kirche erkundet, Gottesdienste und katholische Feste gefeiert und den Kindern von Jesus und Gott erzählt. Nun hat unsere Religionspädagogik nochmals an Qualität gewonnen“, erläutert Nina Voss. Maßgeblich dafür ist, dass Paulina Heinrich nicht mehr im Gruppendienst tätig ist, sondern Angebote für die vier einzelnen Gruppen der Einrichtung macht und gruppenübergreifende Projekte anbietet. So hat sich zum Beispiel das Projekt „Gottes schöne Schöpfung“ etabliert. Circa zwölf Kinder befassen sich dabei innerhalb von acht Treffen kreativ mit der Schöpfungsgeschichte.

So beginnen sie mit dem ersten Tag. In einem abgedunkelten Raum nehmen die Kinder ihre Umgebung mit ihren Sinnen wahr. Was können sie hören, riechen, fühlen und schmecken ohne zu sehen? Ist es absolut dunkel oder können sie doch etwas sehen? In der Dunkelheit erscheint das Licht der Kerze und die Schöpfungsgeschichte beginnt. Die Kinder schneiden schwarze Collagen aus und kleben in die Mitte einen weißen Kreis. Das Licht und die Dunkelheit.

Am zweiten Tag erschuf Gott den Himmel und das Wasser. Wir machen Experimente mit Wasser, sammeln Ideen, warum Wasser so wichtig ist. Wir überlegen, wie der Regen entsteht und warum unser Körper ganz viel Wasser braucht. Die Kinder kleben verschiedene blaue Materialien auf ihre Collagen.

Am dritten Tag gehen wir auf den „Alten Friedhof“ und sammeln Naturmaterialien. Daraus legen wir ein großes Mandala und unterhalten uns über die Natur und fragen uns, was die Pflanzen zum Wachsen brauchen. Einige der Naturmaterialien sowie braune und grüne Stoffe werden auf die Collage geklebt.

Am vierten Tag legen wir uns in den Turnraum und beobachten den Sternenhimmel, den wir mit dem Sternenprojektor an die Decke projizieren. Wir sprechen über Planeten, die Sonne und den Mond und basteln diese für die Collagen.

Am fünften Tag wimmelte das Wasser von lebendigem Getier und Vögel flogen am Himmel. Wir bestaunen die Vielfalt in Wasser und Luft. Der Albatros mit seiner Spannweite von 3,5 Metern hat es uns besonders angetan. Die Kinder bekleben ihre Collagen mit wunderschönen Vögeln und Fischen.

Den sechsten Tag teilen wir in zwei Treffen auf, damit die Tiere und Menschen intensiv bearbeitet werden können. Wir sprechen über die Aufgabe des Menschen. Wir müssen uns gut um Gottes Schöpfung, um unsere Erde, kümmern. Die Kinder malen Tiere und Menschen und kleben sie auf ihre Collagen.

Beim letzten Treffen erfahren wir, dass Gott sich am letzten Tag, dem siebten, ausruhte. Wir schauen uns alle Collagen an und die Kinder legen mit Materialien die Schöpfungsgeschichte nach. Danach ruhen wir uns aus.

In diesem Projekt erleben die Kinder mit allen Sinnen die Schöpfungsgeschichte. Dabei ist es Paulina Heinrich ein besonderes Anliegen, den sensiblen Umgang mit der Natur zu vermitteln, die Empathie der Kinder zu stärken und bewusst zu machen, welche große Aufgabe wir hier auf unserer Erde haben.

Weitere religionspädagogische Projekte sind in der Kita Maria Hilf in Planung. Doch Paulina Heinrich und Nina Voss sind sich einig darüber, dass – egal, was man anbietet – das Wichtigste ist, dass jeder Mitarbeitende ein gutes Vorbild für die Kinder ist und dass das eigene Handeln durch christliche Werte geprägt ist. „Wir möchten, dass jedes Kind so angenommen wird, wie es ist, und jedem Kind Geborgenheit und Wärme entgegengebracht wird. Wir möchten ein Haus sein, in dem alle Beteiligten respektvoll miteinander umgehen, in dem sich jeder gut aufgehoben fühlt und in das jeder gerne wieder zurückkehrt, wenn er einmal da war.“

Kita Maria Hilf