Mit der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom am 24. Dezember 2024 hat das Heilige Jahr begonnen (Es endet am 06. Januar 2026).
Das Heilige Jahr ist ein Jubiläumsjahr in der katholischen Kirche. Regulär wird es alle 25 Jahre begangen. Biblisches Vorbild ist das alttestamentliche Jubeljahr (vgl. Lev 25): Danach waren alle Israeliten aufgerufen, nach dem siebten der alle sieben Jahre stattfindenden Sabbatjahre – also jeweils im 50. nach 49 Jahren – ihren Untergebenen alle Schulden zu erlassen, sie aus der Schuldsklaverei zu entlassen und ihnen ihr Erbland zurückzugeben.
Das erste Heilige Jahr in der katholischen Kirche wurde 1300 von Papst Bonifatius VIII. (1294 bis 1303), als zunächst nur für die Römer gedachtes Pilgerjahr ausgerufen. In der Einberufungsbulle, die den Beginn auf den 22. Februar 1300 datiert, sind allerdings noch nicht die Begriffe „Heiliges Jahr“ bzw. „Jubeljahr“ verwendet worden.
Ursprünglich als Ereignis alle hundert Jahre gedacht, wurde es zunächst im Abstand von 50 und dann 33 Jahren – das Alter Jesu bei seinem Tod – wiederholt.
Papst Paul II. legte 1470 endgültig den Rhythmus auf 25 Jahre fest.
Das bislang letzte „ordentliche“ Heilige Jahr fand im Jahr 2000 statt.
Neben den „ordentlichen“ Heiligen Jahren gab es wiederholt außerordentliche Jubiläen, in jüngerer Zeit 1983 als besonderes Gedenkjahr der Erlösung, 1987 mit dem Themenschwerpunkt Maria und 2008 anlässlich der Geburt des Apostels Paulus vor 2.000 Jahren. Zuletzt hatte Papst Franziskus ein außerordentliches Heiliges Jahr der Barmherzigkeit von Dezember 2015 bis November 2016 ausgerufen.
Grundlegende Elemente der Heiligen Jahre sind die Wallfahrt nach Rom und das Durchschreiten der Heiligen Pforten in den vier Patriarchalbasiliken (Sankt Peter, Santa Maria Maggiore, Sankt Paul vor den Mauern und Sankt Johannes im Lateran).
Das Heilige Jahr ist für Gläubige eine Gelegenheit, ihr inneres Leben neu auszurichten.
Ziel ist es, den Glauben und die Beziehung zu Gott zu erneuern und zu vertiefen.
Im Mittelpunkt stehen Vergebung und Versöhnung.
Ein wichtiger Bestandteil ist daher die Möglichkeit, einen vollkommenen Ablass zu erlangen, also die Vergebung der zeitlichen Sündenstrafen.
In seiner Bulle zur Ausrufung des Heiligen Jahres mit dem Titel „Spes non confundit – die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“ – erklärt Papst Franziskus den inneren Gehalt des Jubiläums.
Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“ und greift damit ein zentrales Thema von Papst Franziskus auf.
Das Logo zeigt vier stilisierte Personen, die symbolisch für die gesamte Menschheit stehen. Sie umarmen sich gegenseitig, um die Solidarität und Geschwisterlichkeit zu betonen, die die Völker verbindet. Eine Person klammert sich an das Kreuz. Es soll nicht nur das Zeichen für den Glauben sein, das die Person umarmt, sondern es steht auch für die Hoffnung, die niemals aufgegeben werden darf. Denn wir brauchen sie immer und besonders in schwierigen Zeiten.
Die Wellen, in denen sich die Personen bewegen, sind aufgewühlt, um zu zeigen, dass man auf dem Pilgerweg des Lebens nicht immer in ruhigen Wassern geht. Oft verstärken und intensivieren persönliche Schicksale und weltweite Ereignisse den Ruf nach Hoffnung. Deshalb wurde der untere Teil des Kreuzes betont, der sich verlängert und zu einem Anker wird, der sich der Wellenbewegung entgegensetzt. Der Anker steht für die Hoffnung. Das Logo soll verdeutlichen, dass der Pilgerweg keine individuelle, sondern eine gemeinschaftliche Unternehmung ist, die von einer wachsenden Dynamik geprägt ist, die immer mehr zum Kreuz hinstrebt. Das Kreuz selbst ist nicht statisch, sondern ebenso dynamisch: Es beugt sich der Menschheit entgegen, als ob es ihr entgegenkäme und sie nicht allein ließe, indem es die Gewissheit der Gegenwart und die Sicherheit der Hoffnung bietet.
Papst Franziskus hat zum Heiligen Jahr 2025 ein Gebet verfasst, in dem er das Motto „Pilger der Hoffnung“ aufgreift.
Kaplan Sven Merten