Am ersten Tag eines Kalenderjahres feiern wir das Hochfest der Gottesmutter!
Diesen Tag, den achten, letzten Tag des Weihnachtsfestes, Maria zu widmen, ist gut und wichtig!
Doch ist durch diese Widmung ein anderes Fest verschwunden. Der achte Tag ist der Tag, an dem ein jüdischer Junge beschnitten wird. Deshalb hat man den Oktavtag von Weihnachten als Fest der Beschneidung Jesu gefeiert. Mit dem Verschwinden dieses Festes ist leider ein letzter besonderer Hinweis verschwunden, dass Jesus Jude war und seine Religion gelebt hat. Sich diese Tatsache bewusst zu machen, ist leider durch die Ereignisse im Heiligen Land und deren Auswirkungen in unserer Gesellschaft besonders notwendig geworden. Wenn heute Juden bei uns wieder Angst haben müssen!
Ich möchte kein Plädoyer für die Wiedereinführung dieses Festes halten, und schon gar nicht dafür, das Fest der Gottesmutter zu eliminieren. Letztlich hat dieses Fest der Beschneidung ja auch nicht die unsägliche Tradition des christlichen Antijudaismus verhindert. Wenn wir uns z.B. die künstlerische Darstellung der Beschneidung im Laufe der Geschichte anschauen, so wurde der Mohel/Beschneider mit immer größeren Messern, immer brutaler gezeichnet, zur diffamierenden Karikatur, die derjenigen im „Stürmer“ kaum nachsteht.
Wichtig ist, unsere „älteren Geschwister“, wie der Hl. Johannes Paul II. die Juden genannt hatt, als solche zu erkennen und deshalb an ihrer Seite zu stehen!
Nie wieder ist jetzt!
Pfarrer Matthias Ohlig