St. Bonifatius Wiesbaden

Let's meet in Santiago de Compostela

Gemeindebrief, Kinder Familie Minis, Kindertagesstätten, KITASPhilippe Jaeck

Die Erzieherin Eva Schön aus unserer Kita St. Bonifatius Wiesbaden trifft den elfjährigen Luis bei seinem Sponsorenpilgern auf dem Camino

Der elfjährige Luis aus dem Bistum Limburg hat sich am Sonntag, den 7. August 2022 auf ein ganz besonderes Abenteuer begeben. Gemeinsam mit seiner Mama Claudia ist er für fünf Tage den englischen Jakobsweg gelaufen. Ich kenne beide noch aus meiner Ausbildungspfarrei Sankt Anna Herschbach im Westerwald. Damals war Luis allerdings noch ein Baby, als ich dort als Pastoralas- sistentin tätig war.

Für Luis ist es bereits das dritte Mal, dass er den Camino geht. Das erste Mal pilgerte er diesen Weg mit neun Jahren kurz vor seiner Erstkommunion. Doch in diesem Jahr ist Luis in einer ganz besonderen Mission unterwegs! Er läuft seine über 100 Kilometer nämlich als Sponsorenpilgerweg für den guten Zweck. Mit seinem Weg und den gesammelten Spenden will er das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe unterstützen. Eine tolle Sache, wie ich finde! Einfach klasse, dass Luis mit seinen elf Jahren schon so großartige Ideen hat!

Mittlerweile sind Luis und seine Mama Claudia natürlich längst in Santiago angekommen bzw. sogar schon wieder zurück zu Hause im Westerwald. In fünf Tagen haben die beiden stolze 112,4 km zurückgelegt. Ursprünglich wollten Luis und Claudia eigentlich nach ihrer Ankunft in Compostela noch ein paar Tage Urlaub machen. Doch dann gab es kurzerhand eine kleine Planänderung. Denn einmal angefangen, ist Luis einfach nicht mehr so schnell zu stoppen! Endlich wollte er sich einen lang gehegten Wunsch erfüllen und ans „Ende der Welt“ pilgern. Also tauschte er Urlaub, Hotelzimmer, Pool und Meer freiwillig gegen vier zusätzliche Tage auf dem Camino ein und pilgerte zusätzliche 90 km nach Finisterra weiter. Damit hat Luis am Ende seines Sponsorenpilgern über 200 km zurückgelegt. Respekt, würde ich mal sagen…!

Auf ihrem Weg nach Santiago und ans „Ende der Welt„ haben Luis und Mama Claudia eine ganze Menge erlebt. Sie haben viele interessante Menschen, aber auch unzählige verschiedene Tiere getroffen. Ihr müsst nämlich wissen, dass Luis ein richtiger Tierflüsterer mit einem großen Herzen nicht nur für Schafe, Katzen, Hunde und Pferde, sondern auch für Kröten, Schnecken, Würmer und Käfer ist. „Man findet so einiges am Wegesrand, man muss nur genau hinschauen.“, weiß der Elfjährige zu berichten.

Trotz der großen Hitze dieses Sommers, die den Weg etappenweise sehr anstrengend gemacht hat, manchem Muskelkater und der ein oder anderen Blase, haben Luis und Mama Claudia ihre gute Laune auf dem gesamten Camino kein einziges Mal verloren. Gemeinsam kommen sie im Gehen über interessante Lebens- und Glaubensthemen ins Gespräch. Manchmal fließt dabei die ein oder andere Träne. Aber natürlich darf auch der Spaß und das Lachen bei den Beiden nicht fehlen! Mit guter Musik von Alvaro Soler wird auf dem Camino viel getanzt und eine Menge Motivations-Eis gegessen, um die heißen Temperaturen besser aushalten zu können. Luis ist froh, beim Gehen zwi- schendrin seinen Rucksack auch immer mal wieder für einen Moment an Mama Claudia abgeben zu können. Aber eine kleine Plastikhülle mit den Gebetsanliegen seiner Sponsoren trägt der Elfjährige immer direkt bei sich. Das ist für ihn Ehrensache.

Am Ende ihres Sponsorenpilgerns werden Luis und Claudia in Santiago noch mit einer besonderen Überraschung beschenkt. Sie treffen vor der Kathedrale auf die Erzieherin Eva Schön aus unserer Kita St. Bo- nifatius Wiesbaden. Diese war mit ihrem Mann nämlich parallel zu Luis und seiner Mama Claudia ebenfalls auf dem Camino unterwegs. Über einen Post meines Blogs Wunder Sammlerin auf Facebook vom 7.8.2022 hatte Eva von Luis und seinem Sponsorenpilgern erfahren. Sie war mächtig beeindruckt über seine Courage und seinen Tatendrang. Sofort stand für Eva fest, dass sie den Elfjährigen bei seiner Mission auch mit einer Spende für das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe unterstützen wird. Der Zufall fügte es dann, dass Luis und Claudia genau am selben Tag (11.8.2022) und zum selben Zeitpunkt in Santiago ankamen wie Eva und ihr Mann. So konnte Luis nicht nur die ganzen Anliegen und Bitten seiner Sponsoren mit nach Santiago nehmen, sondern am Ende seiner Reise sogar eine Sponsorin aus dem Bistum Limburg direkt in Compostela vor der Kathedrale treffen.

Für Luis steht in jedem Fall fest, dass er sich im nächsten Jahr wieder auf den Jakobsweg machen wird. Ich bin gespannt, ob er das dann wieder mit einem Sponsorenpilgern verbinden wird. Wer Luis bei seiner Mission mit einer Spende unterstützen möchte, kann dies natürlich auch noch im Nachhinein tun. Ihr könnt einen beliebigen Beitrag pro gelaufenem Kilometer oder einen Festbeitrag spenden. Dazu schickt Ihr eine Mail mit Eurem Name, Eurer Adresse und Eurem Betrag per Mail an luispilgert@web.de. Luis wird sich am Ende seines Weges mit einem offiziellen Zertifikat über die zurückgelegten Kilometer bei Euch melden und anschließend Eure Spenden einsammeln und dem Hospiz übergeben.

Luis’ bemerkenswerte Reise auf dem Camino könnt Ihr übrigens auch auf Instagram unter

luis.caminodesantiago verfolgen.

Ich bin sehr dankbar, dass ich Luis und Mama Claudia auf ihrem spannenden Weg nach Santiago als Wunder Sammlerin ein Stück begleiten durfte. Ich bewundere Luis für seinen großen Mut und seine Entschlossenheit! Von der Charakterstärke dieses Elfjährigen können sich manche Erwachsene mehr als nur eine große Scheibe abschneiden! In diesem Sinne wünsche ich auch uns die Courage zu vielen solcher Mutausbrüche!

Stephanie Hanich, Pastoralreferentin