St. Bonifatius Wiesbaden

Kinder Familie Minis

St. Elisabeth trifft Form und Farbe im MRE

Gemeindebrief, Kinder Familie Minis, Kindertagesstätten, KITASPhilippe Jaeck

Im September 2024 besuchten die Kinder des letzten Kindergartenjahres der Kita St. Elisabeth das neue Museum Reinhard Ernst (MRE) in Wiesbaden.

Das Museum der modernen Kunst, nach dem Stifter Reinhard Ernst benannt, plante der japanische Architekt Fumihiko Maki. Einige Bauten des international bekannten Architekten sind als Modell und Zeichnung in einem der Ausstellungsräume zu betrachten. Fumihiko Maki verstarb leider kurz vor der Eröffnung des Museums.

Unser Ausflug startete mit einem gemeinsamen Frühstück aller Beteiligten in der Kita. Gut gestärkt und gut gelaunt wurden wir im Museum von einer Museumspädagogin begrüßt, die uns die anderthalb Stunden begleitete. Den Start- und auch den Endpunkt bildete das sogenannte Farblabor.

Dort gab es zunächst für uns die bunte Glaswand zu bestaunen und vor allem auch anzufassen. Im bunten Glas erkannten wir nach und nach Wasser, Wellen und einen Wal. Als nächstes bestaunten wir den roten Ferrari, der funktionstüchtig in einer Garage aus Glas ausgestellt ist. Rundherum entdeckten wir in den Glaswänden Baumstämme und am Boden liegende Blätter. Vor allem jedoch interessierte die Kinder, wie das Auto wieder aus dieser Garage herauskommen und ob man überhaupt noch damit fahren könnte, und was denn das hinten im Kofferraum sei. Geduldig wurden alle Fragen beantwortet, anschließend ging es weiter zum ersten Ausstellungsraum.

Die Räume sind groß, die Bilder zum Teil einige Meter lang. In manchen Räumen gibt es gemütliche Bänke zum Verweilen, in andern lädt einfach nur der Holzboden ein zum Hinsetzen. Wir saßen meistens mit allen Kindern auf dem Boden, die Museumspädagogin ebenfalls. Von dieser Position aus konnte sie uns von der Entstehungsgeschichte einzelner Werke berichten oder wir versuchten, für uns bekannte Formen in den Werken aufzuspüren. In einem Bild definierten die Kinder ganz klar mindestens zwei Regenbogen. In einem anderen sahen wir Luftballons. Kreise und sogar einen Hund. Ein anderes Bild faszinierte uns durch seine Größe, wir schritten es in der Gesamtlänge ab und kamen auf 27 große Schritte. Später erfuhren wir, es ist 21 Meter lang. Das Gemälde enthielt für uns Quallen, Schlangen, Lava und Feuer.

Je länger wir die Bilder erkundeten, desto mehr registrierten wir. Eines der Werke bestand im Wesentlichen aus Nägeln. Die Kinder bemerkten sofort, dass sich ein riesiger Riss durch dieses Bild zog, und machten sich schon Sorgen, dass es leider kaputt sei. Die Museumspädagogin konnte uns beruhigen und berichtete uns von seiner Entstehungsgeschichte. Der Riss war gewollt, die Kinder weiterhin beeindruckt. Wir erfuhren, dass ein Gemälde aus Kleister und Farbe besteht, ein anderes aus Glasscherben und Farbe. Weiter hörten wir, dass diese großen Bilder meist nicht mit einem Pinsel entstanden, sondern mal mit einem Besen oder Fugengummi. Zum Schluss durften wir im Farblabor selbst noch experimentieren. Es gab mehrere Touchscreens mit unterschiedlichen Variationen zum Thema Moderne Kunst. Etwa mit der Hand so lange den Bildschirm berühren, bis ein kristallartiger Klecks entsteht. Oder über die Bewegung Formen auf der Bildschirmwand entstehen lassen. Einige haben ihre Lieblingsmotive in bunter Folie ausgeschnitten, die als Erinnerung an der Fensterfront verewigt wurden. Und wenn Eltern nun an der Rheinstraße am Museum entlang schlendern, können sie die Werke dieser Kinder von Außen betrachten.

Alles in allem hatten wir einen spannenden Vormittag und können das MRE als Ausflugsziel nur empfehlen. Für Kitas und Schulklassen ist dies übrigens vormittags kostenlos möglich. Wir von St. Elisabeth sind auf jeden Fall inspiriert und die Kinder setzen ihre Ideen und Eindrücke in Form und Farbe zurzeit in unserem Atelier auf Papier um.

Christina Kimmig