Gott ist hier! Er wird Mensch, mitten unter uns.
Das ist die Botschaft, die wir jedes Jahr wieder an Weihnachten feiern. Gott hat sich entschieden, als Mensch unter Menschen zu leben – nicht nur in Bethlehem vor über 2.000 Jahren, sondern überall auf der Welt. Auch mitten unter uns. Auch heute.
Die Kollekte in den Kinderkrippenfeiern und Gottesdiensten am 24. und 25. Dezember ist für die Armen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt. Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat sorgt dafür, dass Ihre Weihnachtsspende bei den Bedürftigen ankommt.
In diesem Jahr steht die Adveniat-Weihnachtsaktion unter dem Motto „ÜberLeben in der Stadt“. Die lateinamerikanischen Städte sind von Gegensätzen geprägt: moderne Hochhäuser auf der einen, notdürftig aus Wellblech zusammengebaute Unterkünfte auf der anderen Seite. Arm und Reich liegen nebeneinander. In den lateinamerikanischen Städten wachsen vor allem die Armenviertel.
Die Menschen ziehen vom Land in die Städte auf der Suche nach einem besseren Leben. Wenn Gott auch heute wieder Mensch wird, können wir uns dann die Heilige Familie unter ihnen vorstellen? Äußere Zwänge hätten Maria und Josef in die Stadt getrieben.
Sie wären in einem Viertel am Stadtrand untergekommen: einer Favela, einem Slum, einem Barrio Popular. Vielleicht hätten sie zunächst bei Verwandten gelebt. Vielleicht hätten sie aus Verzweiflung mit vielen anderen Familien ein Stück Land besetzt. Sie hätten sich eine kleine Parzelle abgesteckt und sich dort eine Unterkunft gebaut: aus Planen, Wellblech, Holz oder Ziegelsteinen. Dort würden sie leben – ohne Zugang zu fließendem Wasser, Abwasser und Elektrizität. Der Weg zur Arbeit, zum Krankenhaus, zur Schule wäre weit und womöglich aufgrund einer hohen Kriminalitätsrate nicht ungefährlich. Je nach Stadtviertel wären Drogen- oder Jugendbanden im Viertel präsenter als die staatlichen Sicherheitskräfte.
Die Heilige Familie würde heute auf der Schattenseite der Stadt leben – wie Millionen anderer Familien in den lateinamerikanischen Städten. Gott ist mitten unter ihnen und begleitet sie auf ihrer Suche nach einem erfüllten Leben. Gott wird heute Mensch, in Deutschland, in Lateinamerika, überall auf der Welt.
Gott lebt in der Stadt
In der fernen Stadt – warte ich auf dich.
In der Enge der Straßen – warte ich auf dich.
Im Lärm des Verkehrs – warte ich auf dich.
Im Geruch der Abgase – warte ich auf dich.
In den Stimmen, die aus den Häusern dringen – warte ich auf dich.
In den zufälligen Begegnungen an der Straße – warte ich auf dich.
In den Armen am Straßenrand – warte ich auf dich.
Im Gewirr der Stimmen – warte ich auf dich.
In der Anonymität – warte ich auf dich.
Im Windhauch, der durch die Straßen weht und von dir erzählt –
suche ich dich und du bist da.
Sr. Ida Haurand, theologische Referentin der DPSG
Ausliegende Spendentüten informieren über die Adveniat-Weihnachtsaktion.
Bitte unterstützen Sie die Menschen in den Armenvierteln Lateinamerikas durch Ihr Gebet und Ihre Spende – während der Weihnachtskollekte oder unter
Adveniat steht bei der Weihnachtsaktion 2021 – mit Ihnen – dafür ein, dass die Menschen in Lateinamerika auch in den Städten menschenwürdig leben können. Schon im Voraus vielen herzlichen Dank für Ihre tätige Solidarität!
Adveniat / Heiko Litz, Gemeindereferent