Projekt: CityPastoral in der St. Bonifatius Kirche
Am 1. Dezember 2018 (Samstag vor dem 1. Advent) hat es begonnen. Seit diesem Datum bietet unsere St. Bonifatius Kirche jeden Samstag in der Zeit von 11 bis 13 Uhr (außer wenn Gottesdienste oder Veranstaltungen in der Kirche sind) nicht nur offene Türen, sondern auch Ansprechpersonen! Ein kleine Gruppe von Frauen und Männern wechseln sich ab, um Besuchern mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen..
Wie kam es dazu? Als ich im Mai 2017 als Kooperator in der Pfarrei begonnen habe, war mir schnell klar, dass die besondere Lage der St. Bonifatius-Kirche eine so herausragende Lage in der Mitte der Stadt besitzt, was so viele Chancen bedeutet, die allerdings nicht genutzt werden. Zusammen mit Pastoralreferentin Anna Niem kamen erste Überlegungen, was wir da tun können. Dietmar Horsmann, der hellhörig im Pfarrgemeinderat wahrgenommen hatte, dass ich an dieser Frage interessiert war, berichtete von einem „ersten Aufschlag“ einer „Gruppe CityPastoral“ zur Zeiten von Kaplan May. Da ich noch neu in der Pfarrei war, war es Anna Niem, die Menschen gefunden hatte, die davon begeistert waren. Wir überlegten, planten, bereiteten uns vor, u.a. mit Ratschlägen eines kompetenten Mitarbeiters der Telefonseelsorge, und dann: wir fangen einfach an!
Eben am 1. Dezember startet die Aktion:
„immer samstags“!
Die Tür vom Luisenplatz her steht demonstrativ auf, ein Plakatständer lädt ein und vor einem großen Plakat mit dem Logo der Aktion finden Besucher einen Menschen, der für sie ansprechbar ist, ob für Touristen („Oh, Boniface, Apostle of the Germans, I know“) oder besondere Besucher, wie der nichtchristliche Inder, der mit einer Christin verheiratet ist und immer wieder unsere Kirche als spirituellen Ort für sich entdeckt hat. Aber auch Menschen, die, weil sie nicht lesen und schreiben können, um Hilfe beim Ausfüllen von Formularen bitten …
Selbst Corona hat diese Aktion von gerade mal sechs Menschen vom Kirchort St. Bonifatius nicht stoppen können. Es ist ein wichtiges, oft forderndes und leider von der Pfarrei übersehenes Engagement! Von daher hat es mich gefreut, dass die Gruppe bei der Visitation durch unseren Bischof gewürdigt und darüber auch in der Presse berichtet wurde. (Bedauerlich nur, dass im Kurier auf dem Foto nur Kleriker und nicht die Aktiven zu sehen waren!) In der Gruppe gibt es noch viele Ideen, gerade auch um aus dem Kirchengebäude heraus zu gehen. Doch diese kleine Gruppe ist dem Dienst samstags völlig ausgelastet. Ich würde mir sehr wünschen, wenn dieser Artikel dazu beiträgt, dass wir in der ganzen Pfarrei, auch und gerade in den anderen Kirchorten, die Bedeutung von einer Cityseelsorge erkennen!
Die Chance der St. Bonifatiuskirche zu nutzen, schwächt nicht den Kirchort, sondern im Gegenteil, nützt allen in der ganzen Pfarrei!
Für die Gruppe „CityPastoral“: Pfarrer Matthias Ohlig