Gelebte Willkommenskultur für Menschen aus der Nachbarschaft und der Welt
Das Familien- und Nachbarschaftscafé ist ein lebendiger Begegnungsort und Ausdruck einer kirchlichen Willkommenskultur. Es bietet Menschen aus der Nachbarschaft und der ganzen Welt einen Raum für Austausch und Unterstützung. Im Laufe der letzten Jahre hat sich das Begegnungscafé zu einem wichtigen interkulturellen Treffpunkt entwickelt, der Beratung und niedrigschwellige Bildungsangebote bereitstellt. Im Jahr 2023 verzeichnete das Café über 2.000 Besucher*innen. Der Großteil davon sind Frauen mit Kindern, von denen etwa 80 Prozent eine Migrationsgeschichte haben.
Jeden Dienstag und Freitag von 15 bis 17:30 Uhr sorgt ein Team aus Mitarbeitenden, Honorarkräften und ehrenamtlichen Helfer*innen für eine herzliche Atmosphäre. Das vielfältige Programm umfasst Gesprächsrunden, Vorträge und Kinderbetreuung. Die Themen reichen von Elternbildung und Alltagsbewältigung bis hin zu Integrationsfragen und Leben in Deutschland. Dem Team ist es wichtig, den Besucherinnen stets ein offenes Ohr zu schenken und gemeinsam mit ihnen neue Angebote zu entwickeln. Parallel zum Cafébetrieb stehen Mitarbeitende für Beratung in Alltags- und Integrationsfragen bereit und unterstützen Menschen in den unterschiedlichsten Lebens- und Notsituationen
Das Nachbarschaftscafé wurde ursprünglich am Kirchort St. Michael ins Leben gerufen. 2015, im Zuge der stark gestiegenen Flüchtlingszahlen, wurde es mit Hilfe vieler Ehrenamtlicher in der Nähe einer Asylbewerberunterkunft gegründet. Der Fokus lag auf Begegnung zwischen Einheimischen und Neuankömmlingen, Sprachkursen, Beratungsangeboten und Unterstützung bei der Wohnungssuche. Aufgrund steigender Besucherzahlen und begrenztem Platz zog das Café 2022 in das Gemeindezentrum St. Elisabeth im Westend um. Dort bestand bereits seit fast 15 Jahren das Familiencafé, das als niederschwelliges Angebot der Elternbildung diente. Während die Kinder spielten, konnten sich die Eltern austauschen, Kontakte knüpfen und Freizeitangebote wahrnehmen.
Im neuen Standort vereinigten sich beide Begegnungscafés zu einem gemeinsamen Angebot für Familien und Einzelpersonen mit und ohne Fluchterfahrungen. Im Laufe der Jahre entstanden zahlreiche Projekte und Kurse, die auf die Bedürfnisse der Besucher*innen abgestimmt sind. Dazu zählen beispielsweise verschiedene Elternbildungskurse, Unterstützung bei der Wohnungssuche sowie Gesprächskreise für geflüchtete Frauen zur Bewältigung von Stress und Trauma. Auch Glaubens- und Umweltthemen werden regelmäßig aufgegriffen. Das erste sozialökologische Projekt „Energie sparen mit Balkonkraftwerken“ fand positiven Anklang bei den Besucher*innen.
Viele Besucher*innen nehmen mittlerweile auch am Gemeindeleben der Pfarrei teil. Sie nehmen an Gottesdiensten teil oder engagieren sich bei Pfarrfesten. Die Kinder gehen zur Erstkommunion oder werden Messdiener*innen. Die Pfarrei St. Bonifatius wird so mit dem Familien- und Nachbarschaftscafé und der gelebten Willkommenskultur wichtiger Akteur bei der Integration von Geflüchteten. Ansprechpartner für das Familien- und Nachbarschaftscafé sind Integrationsassistentin Aklades Chabo, a.chabo@bonifatius-wiesbaden.de und Gemeindereferent Heiko Litz, h.litz@bonifatius-wiesbaden.de.
Heiko Litz, Gemeindereferent
Weitere Veranstaltungen
Gemeinsam mit der Katholischen Kindertagesstätte St. Elisabeth feiert das Familien- und Nachbarschaftscafé am 12. November 2024 um 17 Uhr Sankt Martin mit einem Gottesdienst und Martinsfeuer unter dem Motto „Teilen wie Sankt Martin“. Die Mitmachaktion „Meins wird Deins“, lädt die Gottesdienstbesucher*innen ein, gut erhaltene Kleidung für Babys und Kinder zum Gottesdienst mitzubringen und für den SKF-Anziehtreff im Bergkirchenviertel zu spenden.
Wohnungskompass – Kurs für Wohnungssuchende am 29. Oktober und 5. Dezember 2024 von 10:30 bis 13 Uhr im Gemeindezentrum St. Elisabeth.
Nikolausfeier des Familien- und Nachbarschaftscafés am Freitag, 06. Dezember 2024 ab 15 Uhr und anschließender offener Adventskalender um 18 Uhr.