Am Freitag, 6. September 2024, öffnen von 18 Uhr bis 22 Uhr die Wiesbadener Kirchen ihre Tore und bieten Andachten, Musik, Kunst, spannende Architektur und vieles mehr.
Neben den Innenstadtkirchen sind auch Kirchen in Dotzheim mit dabei: Die Kapelle Alt-Klarenthal, die Evangelische Kirche Dotzheim, St. Josef in Dotzheim, die Matthäuskirchengemeimde im Hollerborn, die benachbarte Selbständig-Lutherische Christuskirche (SELK) und die St. Jesja-Kirche der syrisch-orthodoxen Gemeinde in der Willi-Juppe-Straße. Ganz neu dabei ist auch die Neuapostolische Kirche in der Schiersteiner Straße.
Die Nacht der Kirchen wird mit einer ökumenischen Andacht auf dem Wiesbadener Schlossplatz um 18 Uhr eröffnet.
Die Angebote in den Kirchen enden bereits um 22 Uhr. Es gibt in diesem Jahr keine zentrale Schlussandacht.
Die Angebote in unserer Pfarrei
St. Bonifaitus
St. Mauritius – Stadtheiliger in Wiesbaden
18:30 Uhr
Begrüßung
Orgelmusik zum Beginn (Dr. Johannes Schröder)
Kurzer Überblick zur Thematik
19 Uhr bis 21 Uhr und 21 Uhr bis 22 Uhr
Was St. Mauritius erzählen könnte (Klaus Mixa und Stefan Herok);
Geschichte der alten Mauritiuskirche (Dr. Viola Bolduan)
St. Mauritius in der Kunst (Dr. Simone Husemann)
St. Mauritius – Stadtpatron von Wiesbaden
Wie kann eine Straße in Wiesbaden Kirchgasse heißen, wenn es dort keine Kirche gibt? Zwar gibt es dort einen nicht besonders großen Platz, aber dass dort einst eine Kirche stand, ist vielen Wiesbadenern unbekannt. Große Menschenmengen gehen tagtäglich an dieser Stelle vorbei. Dennoch: Kaum einer wird sich daran erinnern. Diese Kirche trug den Namen des Stadtpatrons von Wiesbaden, St. Mauritius, doch Überreste alten Gemäuers dieser ehemaligen Kirche wird man vergebens dort suchen. Ja, der Name unseres Stadtpatrons, der schon seit Jahrhunderten diesen Beinamen trägt, ist fast schon in Vergessenheit geraten.
Da stellt sich natürlich auch die Frage, warum nicht die älteste katholische Kirche in Wiesbaden, nämlich St. Bonifatius, die in diesem Jahr 175 Jahr alt geworden ist, nicht den Namen Mauritius trägt.
Die Antwort ist einfach: Die alte Mauritiuskirche, ältestes Gotteshaus in Wiesbaden am Mauritiusplatz, brannte 1850 ab. Zuvor war schon die neue Bonifatiuskirche 1849 eingeweiht worden und konnte folglich den Namen St. Mauritius nicht übernehmen.
In der Nacht der Kirchen soll nun seiner gedacht werden. Insbesondere das 175-jährige Jubiläum der Bonifatiuskirche war Anlass genug, den Stadtpatron in den Mittelpunkt der „Nacht der Kirchen“ in St. Bonifatius zu stellen. Hans-Peter Thurn, der als Mitglied des Ortsausschusses von St. Bonifatius das Programm für die Nacht der Kirchen an diesem Ort zusammengestellt hat, ist dankbar für die Beteiligung von prominenten Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern, die ihr aktive Teilnahme zugesagt haben.
Zu Beginn wird der bekannte Kirchenkabarettist Stefan Herok im Zwiegespräch mit Klaus Mixa in die Rolle des Hl. Mauritius schlüpfen und über diesen christlichen römischen Soldaten, seine Auseinandersetzung mit Maximinian und seinen Tod berichten. Mauritius gehörte zur sogenannten Thebäischen Legion, stammte demzufolge aus Theben und da lag es nahe, die in Ägypten beheimateten Kopten, die ja auch in Wiesbaden Heimat gefunden haben, zu bitten, mit ihren liturgischen Gesängen dazu einen Beitrag zu leisten.
Historisch geht es weiter. Die in Wiesbaden als ehemalige Feuilletonleiterin des Wiesbadener Kuriers bekannte Dr. Viola Bolduan hat sich mit der Geschichte der alten abgebrannten Mauritiuskirche auseinandergesetzt und wird darüber auch mit Bildern berichten.
Den Schlusspunkt setzt dann Dr. Simone Husemann, die als Kunsthistorikerin und Leiterin der katholischen Erwachsenenbildung in Wiesbaden Zeugnisse der Kunst über St. Mauritius vorstellen wird.
Unterstützt wird dieser Abend an der Orgel durch unseren Kantor, Dr. Johannes Schröder, der nicht nur anfangs, sondern auch zwischen den einzelnen Beiträgen die Besucher mit seinen Interpretationen verzaubern wird.
Hans-Peter Thurn hofft, dass mit diesem Abend deutlich wird, wie Wiesbaden zu einem Stadtpatron Mauritius kam. Schade, sagt er, dass am Mauritiusplatz außer einer kleinen kaum sichtbaren Gedenktafel nichts auf diese Tatsache Bezug nimmt. Immerhin trägt die „neue“ Mauritiuskirche in der Abeggstraße in Wiesbaden seinen Namen.
Unser Kantor Dr. Johannes Schröder wird an der Orgel die jeweiligen Vorträge musikalisch umrahmen!
Dreifaltigkeit
18:30 bis 19:30 Uhr Kirchenführung
mit Dr. Willem-Alexander van’t Padje
Treffpunkt: Eingang Liebfrauenkapelle (Frauenlobstraße 5)
19:30 bis 20:40 Uhr und 20:45 bis 22 Uhr (Wiederholung)
„Mit J. S. Bach im Paradies” Kantaten, Arien, Lieder und Orgelmusik von Johann Sebastian Bach
Die Musikwelt ist sich seit Jahrhunderten einig! Die Musik von Johann Sebastian Bach gehört zu den kostbarsten Kulturgütern, die wir besitzen. Der Thomaskantor Bach begeistert mit seiner Musik heute noch, in dem sie gleichsam berührt und fasziniert. Somit sollte sein Sohn C.P.E. Bach mit seiner Einschätzung Recht behalten: „Die Musik meines Vaters soll nicht das Ohr füllen, sondern das Herz in Bewegung setzen“. Rund um Bachs Kantate BWV 106 „Gottes Zeit ist die aller beste Zeit“ erklingen im Konzert Lieder, Arien und Orgelwerke,die mit seiner Musik einen Blick ins musikalische Paradies ermöglichen.
Ausführende:
Gutenberg Soloists
Neumeyer Consort
Dr. Daniel Detambel: Orgel
Felix Koch: Leitung
Maria Hilf / Jugendkirche KANA
Nie wieder „entartete Kunst“ – Kunst ist Kunst!
18:30 Uhr Öffnung der Kirche und der Ausstellung (bis 22.30 Uhr)
19:30 und 21 Uhr Konzert (30 bis 45 min.)
Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Paul Hindemith, Zsolt Gardonyi und andere
Marina Herrmann, Sopran; Andreas Großmann, Orgel
22 Uhr Spiritueller Impuls (20 min.)
inhaltlich und musikalisch gestaltet von der Jugendkirche KANA
Im Rahmen der Kampagne des Bistums Limburg „Nie wieder! Gemeinsam stark für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ findet in der Maria Hilf Kirche eine Ausstellung mit Konzerten rund um das Thema „Entartete Kunst“ statt. Im dritten Reich wurden jüdische, aber auch zeitgenössische Künstler*innen, Musiker*innen und deren Werke als „Entartete Kunst“ gebrandmarkt. Als solche galten im NS-Regime alle Kunstwerke und kulturellen Strömungen, die mit der Kunstauffassung und dem Schönheitsideal der Nationalsozialisten, der sogenannten Deutschen Kunst, nicht in Einklang zu bringen waren. Aufführungen wurden verboten und die Kulturschaffenden verfolgt. Viele flohen ins Exil. Kultur öffnet Raum; macht sichtbar und steht in Resonanz zur Gesellschaft. Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen wollen wir diesen Künstler*innen im Kirchenraum mit einer Ausstellung und zwei Konzerten ein Gesicht geben, ihre Musik zum Klingen bringen und Zeit zur interaktiven Auseinandersetzung ermöglichen.
Veranstalter: Kirchort Maria Hilf, Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg, KANA-Jugendkirche
St. Elisabeth
Beginn um 19:30 Uhr und um 21 Uhr
„Freude, Liebe, Frieden“ – im Spiegel gregorianischer Gesänge, Orgelimprovisationen und Meditationen mit der Choralschola von St. Elisabeth, Wiesbaden
Freude, Liebe und Frieden – diese drei Begriffe mögen zunächst wenig miteinander zu tun haben, aber bei genauerer Betrachtung offenbart sich ein tiefer und unvermeidlicher Zusammenhang. Freude, Liebe und Frieden bilden auf dem Hintergrund des christlichen Gottesbildes ein ineinandergreifendes Geflecht menschlicher Sehnsucht nach spiritueller Erfüllung, welches die Essenz unseres Daseins widerspiegelt. Dies war die Ausgangssituation des Volkes Israel, das verschleppt durch König Nebukadnezar in Babylon fern von Jerusalem und dem dortigen Heiligtum, dem Tempel, im Exil ausharren mussten: Der Prophet Jesaja prophezeit Trost und Hoffnung für das Volk Israel und kündigt an, dass ein liebender Gott sie aus der babylonischen Gefangenschaft befreien und in ihre Heimat zurückführen wird. Dies löst eine große Freude aus, die in verschiedenen Psalmen zum Ausdruck kommt – das alles verbunden mit einer großen Sehnsucht nach endgültigem und dauerhaftem Frieden. Mit ausgewählten Gesängen des gregorianischen Repertoires, Orgelimprovisationen und meditativen Texten wollen wir im Hinblick auf die aktuelle Situation in Gaza in diese Sehnsucht mitfühlend einsteigen.
Mitwirkende
Orgel: Evert Groen
Texte: Diakon Uwe Groß
Leitung/Gesamtkonzept: Peter Laufer
Schola von St. Elisabeth