St. Bonifatius Wiesbaden

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Monatsgruß an die ältere Generation


Liebe Gemeindemitglieder!

Die Sommerzeit ist für viele Menschen die beliebteste Urlaubszeit. Wo reisen Sie dieses Jahr hin? Wo waren Sie die Jahre davor? Es tut gut, neue Eindrücke zu bekommen und bis jetzt unbekannte Länder, Orte und Kulturen kennenzulernen. Das belebt die Seele und auch den Körper.

Wenn das Reisen aus irgendwelchen Gründen nicht mehr möglich ist, bleiben die schönen Erinnerungen. Und es gibt noch etwas, was bleibt, auch wenn ich an mein Zuhause gebunden bin. Das ist die schöne Sommerzeit mit ihrer Wärme, duftender Luft, Natur … Für mich ist sie wie eine Kur für Leib und Seele. Sie ist ein Geschenk Gottes.

Möge es uns gelingen, in diesem Sommer Kraft für Seele und Leib zu schöpfen!

Ich wünsche Ihnen eine sehr schöne Sommerzeit!

Ihre Sr. Katrina Dzene, Gemeindereferentin


Wandern, reisen,
aus der Fülle leben.
Schauen, staunen,
fernwärts streben.
Lieben, träumen,
alles geben.
Ich und Welt
in eins verschweben.

Carl Peter Fröhling (*1933), deutscher Germanist, Philosoph und Aphoristiker


Heiliger des Monats

Am 4. Juli gedenkt die Kirche des heiligen Ulrich von Augsburg. Ulrich wurde um 890 in Augsburg geboren. Er entstammte dem Adelsgeschlecht der Hupaldinger, wurde früh für den geistlichen Stand bestimmt und erhielt seine Ausbildung in der renommierten Abtei St. Gallen. Mit 33 Jahren bestieg er den Augsburger Bischofsstuhl.

952 brach der Liudolfinische Aufstand aus, in welchem ganz Schwaben, Franken und Bayern vom König abfielen. Ulrich blieb seinem Vertrauten Otto I. treu und konnte schließlich einen Waffenstillstand vermitteln. Kurz darauf belagerten die plündernden Ungarn die Stadt, doch die von Ulrich errichteten Mauern hielten stand. Hoch zu Ross, aber unbewaffnet, befehligte der Bischof so lange die Verteidiger, bis der herbeigeeilte König die Angreifer vernichtend schlug und so den Raubzügen ein Ende setzte.

In Friedenszeiten betrieb Ulrich selbstbewusst Kirchenpolitik, förderte den Wiederaufbau und gründete Klöster. Gleichzeitig legte er Wert auf die Seelsorge: Ulrich kümmerte sich um Arme und Kranke, hielt Diözesanversammlungen ab und besuchte seine Pfarreien. Dass er dabei selbst arm und enthaltsam lebte, steigerte sein Ansehen beim Volk weiter. Sein Rücktrittsgesuch wurde übrigens durch die Synode von Ingelheim abgelehnt: Ulrich blieb bis zu seinem Tod am 4. Juli 973 Bischof von Augsburg. Sein Grab befindet sich in der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg.

Ulrich ist der erste im offiziellen Verfahren Heiliggesprochene, heiliggesprochen durch die Synode im Lateran unter Vorsitz von Papst Johannes XV. in einer förmlichen und feierlichen Kanonisation am 31. Januar 993, also nur zwanzig Jahre nach seinem Tod.


Lachen ist gesund

Im Reisebüro klingelt das Telefon: „Haben Sie Reisen nach Ägypten?“
„Ja.“
„Welche Ferienorte bieten Sie an?“
„Alexandria, Damanhur, Kairo,...“
„Damanhur passt.“
„Und wann möchten Sie dorthin reisen?“
„Gar nicht. Ich brauche den Ortsnamen für´s Kreuzworträtsel.“


Geschichte

Mehr nach innen reisen

Meine erste Weltreise hat mich nach Japan geführt. Ich stand vor dem Phönix-Tempel bei Kyoto, der alten Kaiserstadt. Der Mönch erkundigte sich, woher ich käme. Ich wäre kein Europäer gewesen, wenn ich ihm nicht meine Reise in leuchtenden Farben geschildert hätte. Begreiflich vor einem Buddhisten, dass ich die heiligen Stätten seines Glaubens hervorhob: Buddha-Gaya in Indien, Kandy in Ceylon. Das Gesicht wurde ernst, immer ernster. Als ich geendet habe, entstand eine Pause.

Dann der Mönch mit dunkler Stimme: „Welch ein Schicksal Sie haben! Wie leid Sie mir tun, dass Sie reisen müssen. Ich reise nur nach innen.“

Albert Theile (1904-1986), deutscher Kunsthistoriker, Schriftsteller, Publizist

Bilder: Dimitris Vetsikas auf Pixabay
Hans Burgkmair, 1518 (Joachim Schäfer, Ökumenisches Heiligenlexikon)