St. Bonifatius Wiesbaden

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Monatsgruß an die ältere Generation


Liebe Gemeindemitglieder!

Es gibt den Spruch: „Der Wald ist die große Kathedrale der Natur“. Ich bin ein Naturmensch und kann dieser Aussage nur zustimmen. In der Stille des Waldes komme ich zur Ruhe und kann meine Gedanken sortieren und vor Gott bringen. Die Bäume des Waldes sind für mich die stillen Zeugen des Schöpfergottes. Und der Gesang der Vögel ist ein Lobgesang für Gott. Wenn der Wind durch Äste und Blätter weht, denke ich an den Heiligen Geist, der auch mich in Bewegung setzen will, um Gottes Botschaft in Wort und Tat zu verkünden. Und die wärmenden Sonnenstrahlen erinnern mich an Gottes Güte und Liebe. Im Wald kann ich Kraft schöpfen für Leib und Seele.

Was erleben Sie, wenn Sie in einem Wald oder irgendwo anders in der Natur sind?

Ich wünsche Ihnen die spürbare Nähe Gottes und ein frohes Pfingstfest!

Ihre Sr. Katrina Dzene, Gemeindereferentin


Ein Spaziergang in der Natur geht stets Hand in Hand mit dem Erwachen des Geistes.

John Muir (1838-1914, schottisch-US-amerikanischer Naturphilosoph)


Heiliger des Monats

Am 9. Juni gedenkt die Kirche der Anna Maria Taigi, Ehefrau und Mystikerin. Sie wurde am 29. Mai 1769 in Siena in Italien geboren als Tochter eines bankrotten Apothekers. 1774 kam sie mit ihrer Familie nach Rom. Anna Maria besuchte zunächst eine Schule der von Rosa Venerini gegründeten Maestre Pie Venerini, die sie nach einer Pockenerkrankung aber verlassen musste. Nach dem Besuch einer Hauswirtschaftsschule arbeitete sie zunächst in einer Fabrik, dann als Dienstmagd im Palazzo Maccarani Stati. 1789 heiratete sie den ebenfalls dort tätigen Hausknecht Domenico Taigi, der von rohen, ungepflegten Sitten und von eigensinnigen Charakter war. Sie wurde Mutter von sieben Kindern, die sie unter ärmlichsten Bedingungen aufzog.

Ab 1790 führte Anna Maria Taigi ein Leben in Sühne und Buße. 25 Jahre lang wurden ihr nun Ekstasen, Visionen und mystische Erlebnisse zuteil. Sie sah eine mit der Dornenkrone überzogenen Sonne, auf deren Scheibe sie Gestalten und Ereignisse aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erkannte. Arme und Fürsten, Bischöfe und Päpste suchten ihren Rat. Voller Demut und in großer Bescheidenheit ertrug Anna Maria alles ihr Auferlegte.

Anna Maria Taigi starb am 9. Juni 1837 in Rom. Ihr unverwester Leichnam ist in einer ihr geweihten Kapelle der Basilika San Crisogono in Rom beigesetzt.

Papst Benedikt XV. sprach sie 1920 selig. Im Eröffnungsdekret des Seligsprechungsprozesses heißt es: „In Anna Maria Taigi hat Gott zu einer Zeit, in der menschliche Hochmut sich mit den Mächten der Hölle … verschworen haben zu schien, dem tobenden Meer der Gottlosigkeit einen Damm entgegengesetzt.“


Lachen ist gesund

„Rate mal, was das ist!“, sagt Fritzchen zu seiner großen Schwester. „Es ist zwei Zentimeter groß, hat einen abgeflachten Körper und Klammerbeine mit Endklauen!“

„Keine Ahnung. Sag schon!“

„Ich weiß es auch nicht, aber es krabbelt auf deinem Nacken!“


Geschichte

Die Waldkirche

Es war einmal ein Wald, in dem die Vögel bei Tag und die Insekten bei Nacht sangen. Bäume gediehen, Blumen blüten und alle Art von Kreatur freute sich des Lebens in Freiheit.

Und jeder, der diesen Wald betrat, wurde hingeführt zur Einsamkeit, die die Heimat Gottes ist, der im Schweigen der Natur und ihrer Schönheit wohnt.

Doch dann begann das Zeitalter des bewusstlosen Handelns, als es den Menschen möglich wurde, dreihundert Meter hohe Gebäude zu errichten und innerhalb eines einzigen Monats Flüsse, Wälder und Berge zu zerstören. Man baute Häuser für den Gottesdienst aus dem Holz der Waldbäume und aus den Steinen im Waldboden. Kirchtürme und Minarette ragten in den Himmel, die Luft war erfüllt von Glockengeläut, Gebet, Gesang und Ermahnung.

Und plötzlich hatte Gott kein Haus mehr.

Anthony de Mello

Bilder: Manfred Antranias Zimmer auf Pixabay
Joachim Schäfer, Ökume­nisches Heiligenlexikon


Earlier Event: May 30
Nachbarschaftscafé im Westend
Later Event: June 1
Frühschoppen St. Elisabeth