Liebe Gemeindemitglieder!
Die Fünfte Jahreszeit ist wieder da. „Ein donnerndes Helau!“: Mit diesem Narrenruf begrüßen sich die Narren und Jecken beim Fasching. Dieser Ruf wird in der ganzen Stadt Wiesbaden erschallen. Freude nimmt Überhand über Sorgen und Ängste, auch wenn nur für eine kurze Weile. Das finde ich so wichtig.
Die Seele braucht das Lachen und den Spaß zum Auftanken. Außerdem stärkt das Lachen unser Immunsystem, was für die Gesundheit des Körpers so wichtig ist.
Warum erleben wir überhaupt Freude? Weil Gott uns so geschaffen hat. Möge es uns gelingen, fröhliche Menschen zu sein, auch wenn die Freude, die Gott in uns gelegt hat, überschüttet werden kann von vielen Sorgen und Ängsten. Möge Gott den Trauernden Momente der Freude schenken!
Für mich persönlich gibt es keine größere Freude als die, von Gott unendlich geliebt zu wissen und die Botschaft der Liebe Gottes an die Menschen zu tragen.
Ich wünsche Ihnen eine fröhliche Faschingszeit!
Ihre Sr. Katrina Dzene, Gemeindereferentin
An die Freude
Musst du, sagt ich zu der Freude,
Musst du denn so flüchtig seyn?
Du entfliehst zu unserm Leide!
Holt man dich nur eben ein?»Alles ist auf Erden nichtig,«
Sprach sie: »Es behielten mich,
Wär' ich minder rasch und flüchtig,
Traun! die himmlischen für sich.«Heinrich Christian Boie (1744–1806), deutscher Dichter und Herausgeber
Heilige des Monats
Am 10. Februar gedenkt die Kirche der heiligen Scholastika. Zwischen 480 und 543 soll sie gelebt haben. Geboren wurde Scholastika und ihr Zwillingsbruder Benedikt in Nursia, dem heutigen Norcia in den Abruzzen nicht weit von Rom. Ihr Vater Eutropius stammte aus der antiken römischen Senatorenfamilie der Anicier. Die Mutter Claudia starb kurz nach der Geburt der Zwillinge. Mit 12 Jahren wurde Scholastika zusammen mit dem Bruder nach Rom geschickt, doch das lockere Leben in der Hauptstadt schreckte die beiden offenbar ab.
Benedikt zog sich in das Leben eines Eremiten zurück; das führte dazu, dass die Schwester unversehens Erbin des familiären Vermögens wurde. Doch auch sie wollte der Verlockung der irdischen Güter nicht ausgesetzt sein und bat ihren Vater um die Erlaubnis, ein klösterliches Leben führen zu dürfen. Zunächst trat sie in ein Kloster in der Nähe von Nursia ein, dann in ein anderes in Subiaco; auch Benedikt war dort zeitweise, wenn auch glücklos, Abt einer Gemeinschaft von Mönchen. Und schließlich zog sie in die Nähe von Montecassino auf halber Strecke zwischen Rom und Neapel, als Benedikt dort auf einem hohen Berg ein Kloster gründete. In nur sieben Kilometer Entfernung gründete Scholastika ebenfalls ein Kloster, den Konvent von Piumarola: Keimzelle des weiblichen Zweiges des Benediktinerordens, der erste Ort, an dem Ordensfrauen der Regel des heiligen Benedikt folgten.
Scholastika empfahl ihren Mitschwestern, die Regel der Stille zu befolgen und nicht das Gespräch mit Menschen von außerhalb des Klosters zu suchen, mochten es auch fromme Besucher sein. „Schweigt oder sprecht von Gott, denn nichts sonst in der Welt ist es wert, dass man darüber redet”, soll sie gesagt haben.
Von Gott redete Scholastika am liebsten mit ihrem Zwillingsbruder – die
beiden trafen sich einmal im Jahr, und zwar in einem bescheidenen Haus auf halbem Weg zwischen den beiden Klöstern.
Über das letzte dieser geistlichen Gespräche erzählt Papst Gregor eine schöne Geschichte. Am 6. Februar 543 soll es stattgefunden haben, und Scholastika, die ihren Tod nahen fühlte, bat den Bruder, doch bis zum nächsten Morgen bei ihr zu bleiben. Doch er widersetzte sich: Er wollte seine eigene Regel nicht brechen. Da kam Gott mit einem heftigen Sturm der heiligen Scholastika zu Hilfe; Benedikt war gezwungen, noch bis zum nächsten Tag zu bleiben. Die ganze Nacht lang sollen die beiden gesprochen haben.
Drei Tage nach dieser Begegnung erfuhr Benedikt vom Tod seiner Schwester, und zwar durch ein Zeichen des Himmels: Er sah ihre Seele in Form einer weißen Taube gegen den Himmel steigen. Daraufhin beschloss er, sie in dem Grab zu bestatten, das er für sich selbst vorgesehen hatte und das nach seinem Tod dann auch ihn selbst aufnahm.
Lachen ist gesund
„Erna, du siehst ja genauso aus wie vor zehn Jahren“, sagt eine Gratulantin zum 80. Geburtstag. Darauf die Jubilarin: „Da muss ich damals aber schon sehr alt ausgesehen haben!“
Geschichte
Die Katze des Gurus
Jeden Abend, wenn der Guru sich zur Andacht niederließ, pflegte die Ashram*-Katze herumzustreunen und die Beter abzulenken. Also ließ er die Katze während des Abendgottesdienstes anbinden.
Lange nach dem Tode des Gurus wurde die Katze stets während des Abendgottesdienstes angebunden. Und als die Katze schließlich starb, wurde eine andere Katze in den Ashram gebracht, so dass man sie ordnungsgemäß während des Abendgottesdienstes anbinden konnte.
Jahrhunderte später schreiben die Schüler des Gurus gelehrte Abhandlungen darüber, welch wichtige Rolle eine Katze in jedem ordentlich gestalteten Kult spiele.
Anthony de Mello, (1931-1987), indischer Jesuitenpriester
* Ashram ist ein klosterähnliches Meditationszentrum in Indien oder ein Ort, an dem Anhänger einer spirituellen Lehre leben und sich unterweisen lassen.
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Von Wolfgang Sauber - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11336182