Liebe Gemeindemitglieder!
Juli und August sind Monate der Getreideernte. Die wertvollen gereiften Körner werden das ganze Jahr aufbewahrt, um uns mit Brot zu versorgen.
Ich kenne einige Menschen, die das Brot, das sie zu sich nehmen, zuerst küssen. Eine große Geste der Dankbarkeit, dass sie etwas zu essen haben. Auch der Brauch, auf das Brot ein Kreuzzeichen zu machen, deutet auf Gott, der uns das tägliche Brot gibt.
Jesus selbst ist unter dem Zeichen des Brotes unter uns anwesend. Er ist die seelische Nahrung, die in den Gottesdiensten verteilt wird.
Brot will geteilt werden. Dann wird es zu einem heiligen Brot. Wenn wir teilen, was wir haben, dann ist das Reich Gottes unter uns.
Mit wem teile ich mein Brot?
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Sommerzeit!
Ihre Sr. Katrina Dzene, Gemeindereferentin
Vater unser im Himmel …
unser tägliches Brot
gib uns heute …
Heilige des Monats
Am 6. Juli gedenkt die Kirche der seligen Maria Theresia Ledóchowska. Maria Theresia wurde am 29. April 1863 in Loosdorf, Niederösterreich, geboren. Sie ging in St. Pölten bei den Englischen Fräulein zur Schule, wurde 1885 in Folge einer Pockenerkrankung, der ihr Vater erlag, im Gesicht entstellt und trat in Salzburg als Hofdame in die Dienste der Großherzogin Alice von Toskana.
Die künstlerisch begabte Gräfin wollte ihr Talent für eine gute Sache einsetzen und fand Inspiration durch Kardinal Charles Lavigerie, den Primas von Afrika und Gründer der Missionsgesellschaften der Weißen Väter und Schwestern. Maria Theresia Ledóchowska stellte sich schriftstellerisch ganz in den Dienst seines missionarischen Kampfes gegen die Versklavung der Afrikaner durch Muslime und verfasste Dramen zu diesem Thema, um es in Europa bekanntzumachen. Sie hielt europaweit Informationsveranstaltungen mit Wandermuseen ab, auf denen sie als Rednerin auftrat, sammelte unentwegt Gelder für die Mission und gründete mehrere Zeitschriften.
1888 gründete sie eine Vereinigung zur Unterstützung ihrer Aufgaben, die sich ab 1894 mit päpstlichem Segen zur Kongregation der Missionsschwestern vom heiligen Petrus Claver entwickelte.
1897 erwarb Ledóchowska das Gut Maria Sorg bei Salzburg und errichtete dort eine Druckerei für ihr Presseapostolat: einerseits die Verbreitung der Berichte von Missionaren, andererseits die Herstellung katechetischer Werke in zahlreichen afrikanischen Sprachen.
Die „Mutter Afrikas“, wie sie wegen ihres Engagements für die Befreiung der Afrikaner im Licht des Evangeliums genannt wurde, starb am 6. Juli 1922 im Generalatshaus ihrer Kongregation in Rom. Sie wurde am 19. Oktober 1975, dem Weltmissionstag des Heiligen Jahres, von Papst Paul VI. seliggesprochen.
Lachen ist gesund
Die wundersame Brotvermehrung
Ein Landpfarrer spricht von der Kanzel aus über die Erzählung von der wunderbaren Brotvermehrung. Dabei verspricht er sich: „Stellt euch vor, meine Brüder, was das heißt: fünf Menschen mit fünftausend Broten zu speisen!“ Dem Küster in seiner Ecke entschlüpft die Bemerkung: „Das könne jeder andere auch!“ Ersticktes Gelächter unter den Gläubigen.
Am nächsten Sonntag berichtigt sich der Pfarrer: „Ich habe mich neulich versprochen. Ich wollte sagen, dass der Herr fünftausend Menschen mit fünf Broten gespeist hat.“ Zum Küster gewandt, fügt er hinzu: „Und diesmal kann das kein anderer auch!“ - „Doch“, gibt der Küster zu, ohne die Fassung zu verlieren, „Sie vergessen die Reste vom letzten Sonntag!“
Geschichte
Brot der Hoffnung
Ein Professor der Medizin stirbt, und seine drei Söhne lösen seinen Haushalt auf. Die Mutter war schon lange vorher gestorben, und der Vater hatte mit einer langjährigen Haushälterin allein gelebt. Im Arbeitszimmer des Vaters fanden die Söhne neben vielen wertvollen Dingen in einem Schrank ein steinhartes, vertrocknetes, halbes Brot. Die Haushälterin wusste, was es damit auf sich hatte.
In den ersten Jahren nach dem Krieg war der Professor todkrank. Da schickte ihm ein guter Freund ein halbes Brot, damit der Professor etwas zu essen hatte. Der aber dachte an die viel jüngere Tochter eines Nachbarn und ließ dem Mädchen das Brot schicken. Die Nachbarsfamilie aber mochte das wertvolle Brot nicht für sich behalten und gab es weiter an eine arme alte Witwe, die oben im Haus in einer kleinen Dachkammer hauste.
Die alte Frau aber brachte das Brot ihrer Tochter, die mit zwei kleinen Kindern ein paar Häuser weiter wohnte und nichts zu essen hatte für die Kinder. Die Mutter dachte, als sie das Brot bekam, an den Medizinprofessor, der todkrank lag. Sie sagte sich, dass er ihrem Jungen das Leben gerettet und kein Geld dafür genommen hatte. Nun hatte sie eine gute Gelegenheit, es ihm zu danken, und ließ das Brot zum Professor bringen.
«Wir haben das Brot sofort wiedererkannt», sagte die Haushälterin, «unter dem Brot klebte immer noch das kleine Papierstückchen.» Als der Professor sein Brot wieder in der Hand hielt, sagte er: «Solange noch Menschen unter uns leben, die so handeln, braucht uns um unsere Zukunft nicht bange zu sein. Dieses Brot hat viele satt gemacht, obwohl keiner davon gegessen hat. Dieses Brot ist heilig. Es gehört Gott!» So legte er es in den Schrank. Er wollte es immer wieder ansehen, wenn er mal nicht weiterwusste und die Hoffnung verlor.
Es war das Brot der Hoffnung.
Bilder: Matthias Böckel / Pixabay,
Von Autor/-in unbekannt - Archiv des Missionshauses Maria Sorg, Maria-Sorg-Straße 6, 5101 Bergheim bei Salzburg, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=118604812