St. Bonifatius Wiesbaden

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Abgerungen

  • Pfarrsaal der Katholischen Pfarrei St. Bonifatius Luisenstraße 27 65185 Wiesbaden Germany (map)

40-minütiges Solo-Theaterstück über Pallottinerpater Richard Henkes von Boris Weber, mit Schauspieler Bruno Lehan

Näheres unter:

www.haltung-heute.de/theater
www.dfg-vk-mainz.de/aktuell/abgerungen

Das Stück

Es gibt Theaterstücke, da bleibt man nicht Zuschauer. ABGERUNGEN ist ein solches Stück:

Ein Drehbuchautor wird gefragt, ob er ein Theaterstück über Pater Richard Henkes schreiben würde.

Der Autor lässt sich zunächst des Geldes wegen auf die Anfrage ein. Doch bald begeistert ihn Leben und Wirken von Henkes. Seine Bereitschaft, sich ganz in den Dienst anderer zu stellen, nötigt ihm großen Respekt ab. Zugleich fordert ihn die Beschäftigung mit dessen entschiedenem Engagement heraus: Kann ihm Henkes‘ bedingungsloser Einsatz für seine Überzeugungen Vorbild sein? Er weicht der Frage nicht aus, immer mehr kämpft es in ihm und er lässt die Zuschauer an seinem Ringen teilhaben.

Pater Richard Henkes

geb. 1900 in Ruppach (Westerwald), war Pallottiner. Er benannte bereits 1933 kurz nach der Machtergreifung der Nazis deren Welt- und Menschenbild als gott- und menschenverachtend.

Schon früh gerät er dadurch in Konflikt mit den Machthabern. Oft wird ihm bedeutet, er möge nicht so offen reden. „Einer muss es ja sagen“, ist seine Reaktion. Später bezieht er auch öffentlich Stellung gegen die Euthanasie und setzt sich als Pfarrer im deutsch-tschechischen Grenzgebiet für ein respektvolles Miteinander von Deutschen und Tschechen ein.

Ein Zeitzeuge berichtet:

„Seine Fastenpredigten waren Stadtgespräch. Jedes Mal, wenn er predigte, war unsere Kirche gerammelt voll. Ein Gemisch aus Gläubigen und Neugierigen. Man spürte, dass er das zu sagen wagte, was viele von uns nicht mehr zu sagen wagten.“

Bald wird er angeklagt und kommt ins KZ Dachau. Als dort eine Typhusepidemie ausbricht, lässt er sich freiwillig mit den Kranken einsperren, die er in ihrer Not nicht allein lassen will. Er infiziert sich und stirbt am 22. Februar 1945.

Ein Zeitzeuge berichtet:

„Für Pater Henkes und die anderen Freiwilligen war die Arbeit in den Typhusbaracken ein fast unmenschlicher Dienst. Er fegte die Bretter und Pritschen sauber, wusch die verdreckten, schwitzenden, stinkenden, zu Skeletten ausgemergelten Leiber, sammelte verlauste Kleider und verbrannte sie. Er stand den Sterbenden bei. Den körperlich Entkräfteten, den moralisch Zusammengebrochenen sprach er Mut zu.“

Heute sieht Bischof Bätzing in Henkes einen Boten der Mitmenschlichkeit gegen Hetze, Rassismus und alle Versuche, Menschen verschiedener Kulturen, Sprachen und Nationen gegeneinander auszuspielen: „Henkes hat sich der Bevormundung des Denkens und Glaubens in der Nazizeit mutig entgegengestellt und dafür die Konsequenzen sehenden Auges übernommen“.

„Leider Gottes ist dieses Zeugnis ja heute wieder so wichtig“.

Veranstalter

  • DFG-VK Mainz-Wiesbaden (Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner/-innen),

  • St. Bonifatius Wiesbaden,

  • Flüchtlingsrat Wiesbaden und

  • attac Mainz

Earlier Event: November 8
Verlegt: Taizé-Gebet in St. Mauritius
Later Event: November 10
Brunnentreff