Liebe Gemeindemitglieder!
Die Schönheit des November-Monats ist umstritten. Die einen finden ihn schön, auch wenn die Natur sich im Winterschlaf begibt; die anderen fühlen sich durch die trüben Tage bedrückt.
Der Novemberhimmel mit all seinen bunten Farben - grau und gelb, blau und rot - bringt mich in eine besinnliche Stimmung. Ich denke an den Himmel, wo Gott wohnt. Ich denke an meine lieben Verstorbenen, die hoffentlich jetzt bei Gott sind. Ich fühle mich mit der himmlischen Gemeinschaft verbunden - mit Allerheiligen und Allerseelen, deren Fest wir im November feiern und an die wir besonders bei den Friedhofsbesuchen denken. Für mich ist der November schön.
Ich wünsche Ihnen einen besinnlichen November-Monat!
Ihre Sr. Katrina Dzene, Gemeindereferentin
Frühherbst
Wie schön muss es erst im Himmel sein,
wenn er von außen schon so schön aussiehtAstrid Lindgren (schwedische Schriftstellerin, 1907-2002)
Heilige des Monats
Am 6. November ist der Gedenktag der seligen Christina von Stommeln (die Kölnische), Begine und Mystikerin.
Christina wurde 1242 als Tochter des freien Bauern Heinrich Bruso und seiner Frau Hilla in Stommeln, heute ein Ortsteil von Pulheim, geboren. Sie hatte vier Geschwister, die Familie war recht wohlhabend.
Im Alter von zehn Jahren hatte sie eine Vision von Jesus Christus, in der dieser sie auffordert, ihr Leben allein ihm zu widmen. Im Alter von 13 Jahren ging Christina ohne Erlaubnis der Eltern nach Köln, um einem Beginenkonvent beizutreten. (Beginen waren Mitglieder von religiösen Laiengemeinschaften. Sie richteten ihr Leben am Armuts- und Bußideal in der Nachfolge Jesu Christi aus und verrichteten vor allem karitative Tätigkeiten für Kranke, Arme und Sterbende.) Nach kurzem Aufenthalt in der Gemeinschaft der Kölner Beginen (1255–59), denen ihre Entrückungen als Zeichen der Fallsucht erschienen, lebte sie, auch von ihren Eltern eine Zeitlang mit Misstrauen behandelt, seit 1267 im Hause des Stommelner Pfarrers Johannes.
Im Jahr 1267 lernte sie den schwedischen Dominikaner Petrus von Dacien kennen, der sich im Dominikanerkonvent in Köln aufhielt. Diese Begegnung sollte ihr Leben prägen, da der Mönch zu ihrem spirituellen Mentor, lebenslangen Freund und Biographen wurde.
Nach dem Tod des Vaters 1278 bewirtschaftete sie gemeinsam mit ihrem Bruder Sigwin den elterlichen Hof. Nach dem Ruin des Hofes im Jahr 1280 war Christina auf die Unterstützung durch ihr persönliches Umfeld in Stommeln angewiesen.
Nach ihren eigenen Berichten ist sie in häufiger Folge Nachstellungen des Teufels ausgesetzt gewesen, der sie nach Aussagen von Zeugen auch körperlich gequält und misshandelt haben soll; sie selbst erklärt, dass ein großer Teil der Leiden von ihr als seelische Qualen und Verfolgungen erfahren worden sei. In der Karwoche 1286 empfing sie unter schmerzvollen Entrückungen die Wundmale des Herrn. Christina starb am 6. November 1312 in Stommeln.
Die Überlieferung ihrer Lebensgeschichte und eine Wunderheilung des Grafen Dietrich IX. von Kleve sorgten für eine lokale Verehrung, aufgrund derer sie 1908 seliggesprochen wurde.
Lachen ist gesund
Mit dem Alter kommt die Weisheit
Ein alter Mönch pilgert mit einem Novizen auf dem Jakobsweg. Abends schlagen sie ein Zelt auf. In der Nacht wacht der Alte auf, sieht die Sterne am Himmel und weckt den jungen Mann: „Schau nach oben und sag mir: Was siehst du?“
„Ich sehe den Himmel, Vater, und unendlich viele leuchtende Sterne.“
„Und, was sagt dir das?“, fragt der Mönch.
„Dass Gott der Schöpfer des Himmels ist. Er hat diese unendlichen Weiten erschaffen. Es sagt mir aber auch, dass er uns, kleine Menschen, nicht vergessen hat.“
„Ach, du junger Bruder“, stöhnt der Mönch, „mir sagt es, dass unser Zelt gestohlen wurde.“
Geschichte
Gerechtigkeit
Eine reiche Dame, die auf Erden eine große Rolle gespielt hatte, kam in den Himmel. Petrus empfing sie, führte sie ein und zeigte ihr eine schöne Villa: „Das hier ist die Wohnung Ihres Dienstmädchens.“ Da dachte die Dame, wenn mein Dienstmädchen schon eine so schöne Wohnung hat, was werde ich dann wohl bekommen? Bald danach zeigte ihr Petrus ein anderes, ganz kleines, armseliges Haus und sagte: „Das dort ist Ihre Wohnung.“ Empört meinte die Dame: „Darin kann ich doch nicht wohnen.“ Petrus erwiderte: „Tut mir leid, aber mit dem Material, das Sie uns geschickt haben, konnten wir nicht mehr bauen.“
Willi Hoffsümmer
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Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon