Liebe Gemeindemitglieder!
Die Fastenzeit ist da und die Corona-Zeit ist leider nicht vorbei. Noch immer müssen wir unfreiwillig auf Vieles verzichten, was das „normale“ Leben ausmacht. Soll ich noch mehr auf etwas verzichten, weil es die Fastenzeit ist?
Der Sinn der österlichen Bußzeit ist die Beziehungserneuerung mit Gott. Was könnte mir helfen, mehr in Beziehung mit Gott, mit Jesus zu sein? Eine Möglichkeit wäre, zum Beispiel, jeden Tag das Evangelium zu lesen.
Nicht nur die Fastenzeit, sondern auch der Frühling ist da. Das Leben in der Natur entfaltet sich mit neuer Kraft und das zu sehen bereitet uns Freude. Möge auch das innere Leben sich in uns entfalten und uns mit Freude erfüllen!
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete österliche Bußzeit
Ihre Sr. Katrina Dzene, Gemeindereferentin
Frühling läßt sein blaues Band
Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!Eduard Mörike (1804–1875)
Heilige des Monats
Am 2. März ist der Gedenktag der heiligen Agnes von Böhmen. Agnes wurde geboren am 20. Januar 1211 in Prag. Sie war die Tochter von König Ottokar I. Přemysl. Ihre Tante war die heilige Hedwig von Schlesien, ihre Cousine die heilige Elisabeth von Thüringen und ihre Nichte die heilige Margareta von Ungarn. Zur heiligen Klara von Assisi hielt sie regen Briefkontakt.
Sie selbst verbrachte ihre Kindheit im Zisterzienserinnenkloster Trebnitz. Agnes wurde aus dynastischen Gründen als kleines Mädchen dreimal verlobt, jedes Mal mit einem europäischen Thronanwärter, bis sie alt genug war, selber zu entscheiden: fürs Ordensleben.
Mit Hilfe ihres Bruders Václav, der König geworden war, gründete sie in Prag ein Armenspital, das sie Franziskanern anvertraute, und errichtete daneben ein Klarissenkloster, in das sie 1234 auf aufsehenerregende Weise selber eintrat. Papst Gregor IX. ernannte sie wenig später zur Äbtissin. Agnes trat aber bald von diesem Amt zurück und lebte als einfache Ordensschwester im Kloster, weil der Papst ihr eine eigene Ordensgründung verweigert hatte. Nach dem Tod des Papstes gründete sie allerdings den Hospitalorden der „Kreuzritter mit dem Roten Stern“ im franziskanischen Geist.
Agnes eiferte dem Vorbild ihrer Cousine Elisabeth nach und sorgte sich aufopfernd um die Armen und Kranken.
Am 2. März 1282 starb sie in ihrem Kloster in Prag.
Weil ihre Gebeine in den Hussitenkriegen verlorengegangen waren, wurde Agnes erst 1874 seliggesprochen. Am 12. November 1989 wurde sie von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.
Geschichte
Die Kreuzschau
Eine Legende aus dem Mittelalter berichtet, wie Gott einmal Erbarmen hatte mit einem Menschen, der sich über sein zu schweres Kreuz beklagte. Er führte ihn in einen Raum, wo alle Kreuze der Menschen aufgestellt waren, und sagte ihm: „Wähle!“ Der Mensch machte sich auf die Suche. Da sah er ein ganz dünnes, aber dafür war es länger und größer. Er sah ein ganz kleines, aber als er es aufheben wollte, war es schwer wie Blei. Dann sah er eins, das gefiel ihm, und er legte es auf seine Schultern. Doch da merkte er, wie das Kreuz gerade an der Stelle, wo es auf der Schulter auflag, eine scharfe Spitze hatte, die ihm wie ein Dorn ins Fleisch drang. So hatte jedes Kreuz etwas Unangenehmes. Und als er alle Kreuze durchgesehen hatte, hatte er immer noch nichts Passendes gefunden. Dann entdeckte er eines, das hatte er übersehen, so versteckt stand es. Das war nicht zu schwer, nicht zu leicht, so richtig handlich, wie geschaffen für ihn. Dieses Kreuz wollte er in Zukunft tragen. Aber als er näher hinschaute, da merkte er, daß es sein eigenes Kreuz war, das er bisher getragen hatte.
Bilder: couleur/ pixabay.com und
Agnes pflegt einen Kranken. Kreuzherren-Altar von 1492, heute in der Nationalgalerie in Prag (Von Bohemian Master of the year 1482 - Scanned from Bohemian art of the gothic and early renaissance periods, Press Foto, Praha, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1759129)