St. Bonifatius Wiesbaden

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Monatsgruß an die ältere Generation


Liebe Gemeindemitglieder!

Die Adventszeit ist die Zeit des Wartens auf die Geburt Jesu, auf seine Wiederkunft. Wir sind im Zustand des Wartens in vielerlei Hinsicht. Noch immer warten wir alle auf das Ende der Pandemie.

Wie geht es Ihnen mit dem Warten? Bei mir lässt öfters die Geduld nach. Dann hilft mir das Innehalten. Ich schaue auf das, was jetzt zu tun ist.

Wann das Ende der Pandemie sein wird, das wissen wir nicht. Eines ist aber sicher: am 24. Dezember ist Heiligabend, das Hochfest der Geburt des Herrn. Jesus wird auch in unser Dunkel geboren und bringt uns sein Licht.

Leider werden die Seniorentreffs im Dezember und sehr wahrscheinlich auch im Januar in unserer Pfarrei ausfallen müssen. Lasst uns miteinander alles tun, um die vierte Corona-Welle einzudämmen! Unterstützen wir uns gegenseitig auch weiter!

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventszeit!

Ihre Sr. Katrina Dzene, Gemeindereferentin


Führe mich, du mildes Licht im Dunkel,
das mich umgibt,
führe mich hinan!
Die Nacht ist finster,
und ich bin fern der Heimat:
Führe mich, du mildes Licht!
Führe mich hinan!
Leite meinen Fuß.-
Ich verlange nicht zu sehen
die ferne Landschaft, nur ein Schritt ist genug.

John Henry Newman (1801-1890), Kardinal,
konvertierte als Pfarrer der Kirche von England 1845 zum Katholizismus.


Heiliger des Monats

Am 17. Dezember ist der Gedenktag des heiligen Lazarus von Bethanien. Er war ein Freund Jesu. Der Name „Lazarus“ bedeutet „Gott hat geholfen“.

Lazarus lebte mit seinen Schwestern Maria und Martha in Bethanien, wo Jesus oft zu Besuch war.

Als Lazarus gestorben war, erweckte ihn Jesus vier Tage nach seinem Tode zum Leben. Spätestens seit dem ersten Drittel des 4. Jahrhunderts war in Bethanien ein Lazarus-Grab bekannt. An dem genannten Ort soll Lazarus die vier Tage bis zu seiner Auferstehung gelegen haben.

Im Mittelalter entstand eine Legende, nach der Lazarus mit seinen Schwestern und zwei Freunden nach der Himmelfahrt des Herrn in ein Schiff ohne Ruder und Segel gesetzt worden sei. Es habe das Mittelmeer dennoch überquert und sei endlich in Marseille gelandet, wo Lazarus als Bischof gestorben ist. Seine Reliquien sollen in der Kathedrale von Autun liegen.

Lazarus ist Patron der Aussätzigen, Leprosenhäuser, Totengräber.

Brauchtum: Das Wort „Lazarett“, das man in abgewandter Form in mehreren Sprachen kennt, geht auf Lazarus-Kult zurück.

Jeweils am Samstag vor dem Palmsonntag wird zu Ehren von Lazarus eine Prozession von Jerusalem nach Bethanien durchgeführt. Dieser Tag ist in der Ostkirche auch der Gedenktag für Lazarus.

Geschichte

Das Adventsgesicht der Christen

„Bitte warten Sie hier!“ sagte ich zu dem Blinden und ließ ihn an einer verkehrsgeschützten Ecke des Hauptbahnhofes allein.

Ich wollte ihm das Gewühl ersparen auf dem Weg zum Schalter, zur Auskunft, zur Fahrplantafel und zur Post.

Zurückkehrend sah ich ihn schon von weitem stehen, während die Menschen an ihm vorbei hetzten. Ein Kind starrte ihn an, ein Gepäckkarren fuhr einen Bogen um und ein junger Mann, der Werbezettel verteilte ging fast scheu von ihm wieder weg, nach einem irrtümlichen und vergeblichen Angebot.

Er stand aber ganz still, der Blinde. Und auch ich musste ein paar Augenblicke stehen bleiben. Ich musste sein Gesicht ansehen. Die Schritte um ihn her und die unbekannten Stimmen und all die Geräusche eines lebhaften Verkehrs, die schienen für ihn keine Bedeutung zu habe. Er wartete still. Es war ein ganz geduldiges, vertrauendes und gesammeltes Warten. Es war kein Zweifel auf dem Gesicht, dass ich etwa nicht wiederkommen würde. Es war ein wunderbarer Schein der Vorfreude darin; er würde bestimmt wieder bei der Hand genommen werden.

Ich kam nur ganz langsam los von diesem Anblick mit dem eindrucksvoll wartenden Gesicht mit den geschlossenen Lidern; dann wusste ich auf einmal: So musste eigentlich das Adventsgesicht der Christen aussehen!

Verfasser unbekannt

Bilder: Johannes Simon und Die Auferstehung Lazarus von Giotto di Bondone

Earlier Event: November 30
Aktionstag gegen die Todesstrafe