Liebe Gemeindemitglieder!
Hier kommt der nächste Monatsgruß. Ich wünsche uns allen weiter viel Geduld mit den Einschränkungen in der Corona-Krise, sowie die positiven Seiten dieser Zeit zu erkennen, die uns geschenkt werden.
Ihre Sr. Katrina Dzene, Gemeindereferentin
Du hundertjähriger Baum
voller Zweige und Sprosse,
als seist du erst halbwüchsig,
ich sehe dich gern.
Lehr mich das Geheimnis, so zu altern,
offen fürs Leben,
für die Jugend,
für ihre Träume,
wie einer, der weiß,
dass Jugend und Alter
nur Wegstrecken sind
zur Ewigkeit.
Dom Helder Camara (1909-1999), brasilianischer Erzbischof
Heilige des Monats
Am 29. Juli gedenkt die Kirche der Heiligen Martha von Bethanien.
Martha von Bethanien ist eine Gestalt des Neuen Testaments. Sie lebt zusammen mit ihren Geschwistern Maria und Lazarus im Dorf Bethanien. Im Johannesevangelium, bei der Wundererzählung von der Auferweckung des Lazarus, werden Maria, Martha und Lazarus als enge Freunde Jesu dargestellt. Hier tritt Martha mit Jesus in einen Dialog über die Auferstehung und bekennt: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. (Joh 11,27)
Eine provençalische Legende erzählt, dass Martha in der Nähe des später so genannten Tarascon im Rhônetal den Menschen fressenden Drachen Tarasque mit Kreuzzeichen und Weihwasser bändigte und an ihrem Gürtel nach Arles führte, um ihn dort seinem eigentlichen Bestimmungsort, dem breiten Fluss der Rhône, zu übereignen. Eine andere Fassung sagt, dass die Leute in Tarascon den Drachen töten wollten, weil sie Angst vor ihm hatten, Martha ihn aber in einer Höhle versteckte und so sein Leben rettete.
Der Drache kann als Symbol für die bedrohlichen Mächte in Menschen gedeutet werden, die zu zähmen sind und im Licht Gottes angeschaut werden möchten.
Geschichte
Der Edelstein
Ein weiser Mann hatte den Rand eines Dorfes erreicht und ließ sich unter einem Baum nieder, um dort die Nacht zu verbringen, als ein Dorfbewohner angerannt kam und sagte: „Der Stein! Der Stein! Gib mir den kostbaren Stein! „Welchen Stein?“, fragte der weise Mann. „Letzte Nacht erschien mir ein Engel im Traum“, erzählte der Dörfler, „er sagte mir, ich würde bei Einbruch der Dunkelheit am Dorfrand einen weisen Mann finden, der mir einen kostbaren Stein geben würde, sodass ich für immer reich wäre.“
Der Weise durchwühlte seinen Sack und zog einen Stein heraus. „Wahrscheinlich meinte er diesen hier“, sagte er, als es dem Dörfler den Stein überreichte. „Ich fand ihn vor einigen Tagen auf einem Waldweg. Du kannst ihn natürlich haben.“ Staunend betrachtete der Mann den Stein. Es war ein Diamant. Ein riesengroßer Edelstein von unermesslichem Wert. Es nahm den Diamanten und ging weg. Die ganze Nacht wälzte es sich im Bett und konnte nicht schlafen. Am nächsten Tag noch vor Tagesanbruch eilte er zum Weisen, weckte ihn auf und flehte ihn an: „Gib mir von diesem Reichtum, der es dir ermöglicht, diesen Diamanten so leichten Herzens wegzugeben.“
Aus: Kambiz Poostchi, Goldene Äpfel, ©2004 Verlag ViaNova, Petersberg